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Persönlichkeiten aus Gunzenhausen

Gesichter einer Stadt

Ganz gleich, ob sie in Gunzenhausen geboren wurden oder in der Stadt wirken: Die Geschichte Gunzenhausens hat große Persönlichkeiten hervorgebracht. Und das in allen Bereichen – von der Erforschung des Limes über die Entdeckung des Andromedanebels, von Schlossbauern bis zu großen Theologen und erfolgreichen Industriellen.

 

 

Von Raubrittern und den Baumeistern der Markgrafen

Eppelein von Gailingen – Raubritter und der Schrecken Nürnbergs

Eppelein von Gailingen, geboren vor 1330 und auch bekannt als Eckelein Geyling, trieb als Raubritter sein Unwesen und war Mitbesitzer des Alten Schlosses zu Wald bei Gunzenhausen.

Aufgrund seiner Taten ordnete Kaiser Karl IV. 1375 die Zerstörung seines Schlosses und die Konfisaktion seiner Güter an. Nach weiteren Überfallen auf Nürnberger Kaufleute sendete die Reichsstadt Nürnberg Söldner aus, um den Straßenräuber zu fassen. Das gelang in Postbauer nahe Neumarkt i.d. Oberpfalz. 1381 wurde Geyling mitsamt zweier Neffen und weiterer Helfer in Neumarkt hingerichtet.

Georg Andreas Böckler – Baumeister und Schriftsteller

Georg Andreas Böckler, Bruder des Gelehrten Johann Heinrich Böckler, wurde um 1617 im Gunzenhäuser Ortsteil Cronheim geboren. Ab 1679 arbeitete er als Baumeister der Markgrafen von Brandenburg-Ansbach.

Böckler baute unter anderem den Herrieder Torturm und plante die sogenannte „Neue Auslag“ zur Ansieldung vertriebener Hugenotten in Ansbach.

Böckler war aber auch literarisch tätig. Zu seinem umfangreichen Werk gehören auch reich bebilderte Abhandlungen zur spätbarocken Architektur mit Festungsbauten, fantasievolle Lusthäusern, Gärten, Brunnen und Wasserspielen. Böckler starb 1678 in Ansbach.

 

Carl Friedrich von Zocha – Ein Schloss für die Markgrafen

Carl Friedirch von Zocha, geboren am 19. März 1683 in Gunzenhausen war Markgräflicher Oberbaumeister und prägte die Bauten im Gebiet der Ansbacher Markgrafen.

Zocha studierte unter anderem in Paris Philosophie, Mathematik und Architektur – dort war er Schüler von Mansart und de Cotte. Von 1719 bis 1731 er Markgräflicher Oberbaudirektor, Oberamtmann in Schwabach und Crailsheim, Geheimer Rat 1729 und Minister 1731. Zocha war maßgeblich verantwortlich für die frühklassizistische Ausgestaltung des Ansbacher Markgrafenschlosses. Weitere von ihm ausgeführte Bauwerke sind beispielsweise das Orangerie- und Gesandtenhaus in Ansbach, die Schlösser in Bruckberg, Eyrichshof, Laufenbürg, Rügland, Triesdorf und Wald; die Kirchen in Aha, Creglingen, Heidenheim, Lehrberg, Mainbernheim und Wald, mehrere Amtshäuer sowie das Zocha-Palais in Gunzenhausen. Er starb am 24. Juli 1749 in Ansbach.

 

 

Von Lehrern und Gelehrten

 

Akiba Bär – ein Rabbi und die Kabbala

Akiba Bär war Rabbiner und überregional bekannter Gelehrter.

Ab 1688 verfasste er zahlreiche religöse Abhandlungen. Sein mehrfach aufgelegtes Werk „Talmud Mischnajot“ mit kabbalistischen Kommentaren ist heute noch in jüdischen Kreisen anerkannt.

Er starb 1724 in Gunzenhausen und liegt auf dem Friedhof in Bechhofen begraben.

 

Andreas Osiander – Theologe und Reformator

Andreas Osiander, geboren am 19. Dezember 1498 in Gunzenhausen, war ein großer Theologe und Reformator.

Nach seinem Theologiestudium in Ingolstadt wurde er 1520 in Eichstätt zum Priester geweiht. Danach wirkte er als Hebräischlehrer am Augustinerkloster zu Nürnberg, wo er mit Luthers Lehre in Berührung kam. Aufgrund seiner reformatorischen Gesinnung wurde er 1522 als Prediger an die Nürnberger Lorenzkirche berufen.

Osianders Einsatz für Durchführung des Abendmahls in beiderlei Form, die Ausarbeitung der Leitartikel zum Nürnberger Religionsgespräch – die Grundlage zur Einführung der Reformation in der Reichsstadt – und die Beteiligung am Aufbau einer evangelischen Kirchenordnung waren ausschlaggebend für seine herausragende Stellung als Reformator. Als der Rat entschied, eine dem kaiserlichen „Augsburger Interim“ entsprechende Gottesdienstordnung einzuführen, folgte Andreas Osiander 1548 einem Ruf Herzog Albrechts von Preußen als Professor der theologischen Fakultät nach Königsberg. Dort sind seine letzten Lebensjahre geprägt von zahlreichen theologischen Auseinandersetzungen, die als „Osiandrischer Streit“ in der Geschichte bekannt wurden. Andreas Osiander starb am 17. Oktober 1552 in Königsberg.

 

 

Simon Marius – Entdecker des Andormedanebels

Simon Marius, geboren am 10. Januar 1573 in Gunzenhausen, war ein bedeutender Astronom.

Nach dem Besuch der Heilsbronner Fürstenschule beobachtete er ab 1594 Kometen und Wetter. 1601 führte ihn ein Aufenthalt beim Astronomen Brahe nach Prag, danach studierte er Medizin in Padua. 1606 wurde Simon Marius markgräflicher Hofastronom und -mathematikus in Ansbach. Dort soll Simon Marius von einem Schlossturm aus die ersten vier Jupitermonde beobachtet haben– zeitgleich mit Galileo Galilei. 1612 entdeckt er den Andromedanebel. 1614 erschien sein Hauptwerk „Mundus Iovialis“, das 1988 erstmals ins Deutsche übertragen wurde. Am 26. Dezember 1624 starb Simon Marius in Ansbach.

Das Gunzenhäuser Gymnasium trägt seit 1969 seinen Namen. In den 90er Jahren gelang es der Sparkasse Gunzenhausen, für das städtische Museum ein Original des Buches von 1614 zu erwerben.

Entdecker der Jupitermonde

Simon Marius (1573-1624) musste sich einst von Galilei diffamieren lassen

Er musste sich von Galileo Galilei als Plagiator beschimpfen lassen, doch mittlerweile ist Simon Marius rehabilitiert: Der Astronom am markgräfli­chen Hof in Ansbach hatte ebenso wie Galilei und der Engländer Thomas Harriot kurz nach der Erfindung des Teleskops die Jupitermonde entdeckt.

Die Forschungsar­beiten waren von zentraler Bedeutung für die Entwicklung des heutigen Weltbildes. 400 Jahre nach seiner wichtigsten Veröffentlichung soll das Schaffen von Simon Marius (1573-1624) mit einem neuen Internetportal bekannter gemacht werden.

„Simon Marius war wirklich ein Topwissenschaftler auf der Höhe von Kepler und Galilei“, sagt der Herausgeber des neuen „Marius-Portals“, Pierre Leich. Der in Gunzenhausen geborene Marius beobachtete auch die Venusphasen und die Sonnenfle­cken. Er habe für die damalige Zeit eine sehr moderne Haltung gehabt, aber etwas länger gebraucht, um seine Entdeckung zu verstehen als der berühmte Galilei. Am 8. Januar 1610 habe Marius mit dem Teleskop die Jupitermonde gesehen — nur einen Tag später als der Italiener. Aber die­ser war bedeutend schneller bei der ausschlaggebenden Veröffentlichung.

„Galilei war sofort klar, was für eine historische Entdeckung er da gemacht hat“, sagt Leich. Mit der Entdeckung der Monde Io, Europa, Gany­med und Kallisto konnte zum ersten Mal beobachtet werden, dass es Him­melskörper gibt, die sich nicht um die Erde drehen. Dies war jedoch ein Widerspruch zum damaligen geozen­trischen Weltbild von Kirche und Gesellschaft.

Zum Verhängnis wurde Marius die Behauptung von Galilei, dass der Gunzenhausener nur alles von ihm abgeschrieben habe. Erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde nachgewiesen, dass er seine Beobachtungen unabhän­gig von Galilei gemacht hatte. Marius veröffentlichte im Jahr 1614 sein Hauptwerk „Mundus Iovialis“ (Die Welt des Jupiters). dpa/nn

Astronom am Ansbacher Hof

Das Simon-Marius-Jubiläum 2014 würdigt den Mathematiker, Arzt und Astronomen am markgräflichen Hof in Ansbach als einen Wissenschaftler, dem mit seinen sensationellen Beobachtungen am Himmel eine Pionierleis­tung zugeschrieben wird. Von Bamberg über Erlangen und Nürnberg bis Ansbach und Weißenburg erinnern das ganze Jahr über zahlreiche Vorträge und Ausstellungen an sein Werk.

Exakt 400 Jahre nach der Beschreibung seiner Arbeit im „Mundus Iovialis“ wird Marius am 18. Februar um 20 Uhr im Ansbacher Kulturzentrum Karlshalle mit einer szenischen Lesung und einem Festvortrag geehrt. In sei­ner Geburtsstadt Gunzenhausen gibt es am 21. Februar einen Simon-Marius-Tag, unter anderem mit einer Ausstellung und einem Vortrag am Abend.

„Die Welt des Jupiter“ ist am 28.Februar eine Stadtführung in Ansbach überschrieben. Treffpunkt ist um 16 Uhr der Eingang zur Residenz. Vom 3. März bis zum 29. Juli lädt die Berufliche Oberschule in der Markgrafenstadt zur Ausstellung „Zum Jupiter aufblicken“ ein.

Zentrales Projekt im Jubiläumsjahr ist das umfassende Internetportal, das zur weiteren Rehabilitierung des verkannten Entdeckers beitragen soll. Wissenschaftler und auch interessierte Laien erhalten damit einen leichteren Zugang zu seinen Arbeiten. Das 24-sprachige Portal www.simon­marius.net ist seit 18.2.2014 offiziell freigeschaltet. hma

Zum Simon-Marius-Portal

 

 

Andreas Goldmayer – Der Blick in die Sterne

 

Andreas Goldmayer war ein bedeutender Astrologe, Astronom und Mathematiker.

Geboren wurde er am 11. Oktober 1602 in Gunzenhausen. Er studierte in Altdorf und Straßburg und sagte dort 1632 das genaut Todesdatum von König Gustav II. Adolf von Schweden voraus. 1639 wurde er Kalendarbiograph der Reichsstadt Nürnberg.

22 seiner astrologischen, astronomischen und mathematischen Schriften sind bekannt. Ausgezeichnet mit den Titeln eines „kaiserlichen Hofrats“ bzw. „fürstbischöflich bambergischen Hofmathematikus“ war Goldmayer eine Berühmtheit und starb nach Voraussage seines Todestages und seiner Todesstunde 1664 im Nürnberger Heilig-Geist-Spital.

 

 

Johann Heinrich Böckler: Rhetoriker und Reichshistoriograph Schwedens

 

Johann Heinrich Böckler, der ältere Bruder von Georg Andreas Böckler, wurde am 11. Februar 1611 im Gunzenhäuser Ortsteil Cronheim geboren. Er studierte an den Universitäten Altdorf, Tübingen und Straßburg und wurde 1673 zum außerordentlichen Professor für Rhetorik ernannt. Danach erhielt er eine Professur für Geschichte und Rektor der Straßburger Universität.

Königin Christine von Schweden berief ihn 1649 an die Universität Uppsala und Böckler wurde zum schwedischen Reichshistoriographen ernannt. 1654 kehrte er nach Straßburg zurück, wo er am 17. September 1672 starb.

 

 

Johann Friedrich Salomon Lutz – Geistlicher mit Liebe zu den Naturwissenschaften

 

Johann Friedrich Salomon Lutz, geboren am 2. August 1744 in Unterbreit, war Geistlicher und begeisterter Naturwissenschaftler.

Seit 1773 wirkte er als Oberkaplan in Gunzenhausen, ab 1801 als Pfarrer in Unterschwaningen. Seine in privaten Studien erworbenen Fähigkeiten in Mathematik und Physik  – insbesondere Luftdruck und Wärmemessung – erreichten einen hohen wissenschaftlichen Stand und münden u.a. in sein 1781 erschienenes Werk von der Herstellung von Thermometern und ihren Eigenschaften.

 

Heinrich Stephani – Reformator des Schulwesens

Heinrich Stephani, geboren am 1. April 1761 in Gemünde, war Theologe und Pädagoge.

Ab 1818 wirkt er als Dekan in Gunzenhausen. Stephani stand als Führer des bayerischen Rationalismus im scharfen Gegensatz zu den sogenannten Mystikern. Sein Buch „Dr, Martin Luthers Kleiner Katechismus nach der reinen Lehre des Christentums für unsere Zeit umgearbeitet“ führt 1834 zur Amtsenthebung.

Große Verdienste erwarb sich Heinrich Stephanie als Pädagoge und Kreisschulrat. Er war mitverantwortlich für grundlegende Reformen des bayerischen Schulwesens – etwa beim Lesenlernen. Zudem war er Mitglied des ersten Bayerischen Landtags. Er starb 1850 in Gorka. Seit 1948 trägt die Volks-, Grund- und Hauptschule in Gunzenhausen seinen Namen.

 

Hermann von Bezzel – „Die größte Kraft des Lebens ist der Dank.“

Hermann von Bezzel wurde am 18. Mai 1861 in Wald bei Gunzenhausen als erstes von zwölf Kindern des Walder Pfarrers Ludwig Bezzel geboren. Nach seiner Ansbacher Gymnasialzeit und dem Universitätsbesuch in Erlangen wurde er Lehrer in Regensburg. Ab 1891 war er Rektor der Diakonissenanstalt Neuendettelsau, ab 1909 Oberkonsistorialpräsident in München. 1910 Erhebung wurde er in den persönlichen Adelsstand erhoben. Bezzel starb am 8. Juni1917 in München.

 

Heinrich Marzell – Zwischen Natur und Schreibtisch

Heinrich Marzell, geboren am 23. Januar 1885 in München, war ein renommierter Natur- und Volkskundler.

Aus seiner Feder stammen das „Wörterbuch der deutschen Pflanzennamen", das „Neue illustrierte Kräuterbuch“ oder „Geschichte und Volkskunde der deutschen Pflanzennamen“. 1921 rief Marzell den „Gunzenhäuser Heimat-Boten“ als Beilage der Tageszeitung ins Leben.

1953 erhielt Heinrich Marzell die Leibnitzmedaille der Deutschen Akademie der Wissenschaften, 1959 wurde er Ehrenmitglied der Bayer. Landesstelle für Volkskunde und bekam die Medaille „Bene Merenti“ der Bayerischen Akademie der Wissenschaften verliehen. 1960 wurde er Ehrenbürger Gunzenhausens. Heinrich Marzell starb am  20. November 1970 in Erlangen.

 

Wilhelm Stählin – Bischof, Prediger und Professor

Wilhelm Stählin, geboren am 24. September 1883 in Gunzenhausen, war ein lutherischer Theologe, Bischof und Prediger.

Nach seinem Theologiestudium in Erlangen, Rostock und Berlin war er Pfarrer in Egloffstein und Nürnberg. Eng verbunden war Wilhelm Stählin den beiden großen Nürnberger Predigern Geyer und Rittelmeyer; dadurch orientierte er sich zur Religionspsychologie und promovierte an der Würzburger Universität. 1925 wurde er ordentlicher Professor für Praktische Theologie in Münster und von 1945 bis 1952 Landesbischof von Oldenburg. Wilhelm Stählin starb am 16. Dezember 1975 in Prien.

 

Heinrich Eidam und die Limeskommission – Pionier der Limesforschung

Heinrich Eidam war ein Pionier der Limesforschung. Vor allem seiner ehrenamtlichen Tätigkeit des Arztes  sind die heutigen Kenntnisse zum Limes im Raum Gunzenhausen zu verdanken.

Schon vor seinem archäologschem Engagement machte Dr. Heinrich Eidam, geboren am 4. Juni 1849 in Sommerhausen, von sich reden. Er arbeite ab 1878 in Gunzenhausen als praktischer Arzt (1895 Bezirksarzt), wo er sich große Verdienste um die Hygiene erwarrn. Außerdem gründete er eine Milchküche zur Bekämpfung der Kindersterblichkeit sowie die Sanitätskolonne.

1879 begann Eidam mit Ausgrabungen zur Erforschung der Vor- und Frühgeschichte von Gunzenhausen und seinem Umland. 1892 wurde er zum Reichslimesstreckenkommissar der Limeskommission ernannt und war für den Limesabschnitt von Kleinlellenfeld bis zur Rezat zuständig. Eidam entdeckte und dokumentierte unter anderem die römischen Kastelle Gunzenhausen, Gnotzheim, Munningen und Theilenhofen, das frühmittelalterliche Reihengräberfeld in Westheim oder die Siedlungs- und Befestigungsanlage auf der „Gelben Bürg“ bei Dittenheim.

1879 gründete er auch den heute noch bestehenden Verein für Heimatkunde, 1921 wurde das von ihm initiierte Heimatmuseums eröffnete. Eidam wurde Ehrenbürger Gunzenhausen und Ehrendoktor der philosophischen Fakultät der Universität Würzburg. Er starb am 5. April 1934 in Gunzenhausen.

 

Von Künstlern, Visionären und Chronisten

 

Johann Heinrich Frauenknecht – Chronist und Sparkassengründer

Johann Heinrich Frauenknecht, geboren am 3. Juli 1791 in Mittelrüsselbach, war von 1818 bis 1864 Stadtschreiber Stadtschreiber in Gunzenhauen. Er legte eine Stadtchronok an und sicherte die wertvollen historischen Urkunden im städtischen Archiv.

A, 24. März 1823 gründet er die Sparkasse Gunzenhausen – als viertälteste Einrichtung dieser Art in Bayern. Frauenknecht starm ab 7. Oktober 1871 in Gunzenhausen.

 

Michl Hertlein – Künstler und Limesforscher

Michl Hertlein, geboren am 1. März 1896 in Eyb bei Ansbach, war Kunstmaler und Mitarbeiter von Limesforscher Dr. Heinrich Eidam.

Er studierte an der Akademie der bildenden Künste in München und war Schüler Franz von Stucks. 1921 gewann er den Akademiepreis. Studienreisen führten ihn nach Italien, Libyen und Tunis. Regelmäßig nahm er am Münchner Malerkreis teil. Ab 1934 war er Betreuer des Heimatmuseums. Hertlein starb am 21. Oktober 1957 in Gunzenhausen. Seine Gemälde mit Motiven aus Gunzenhausen und Umgebung erfreuen sich bei Sammlern großer Beliebtheit.

 

 

Carlo Loos – Gunzenhäuser Industrie in aller Welt

Carlo Loos, geboren am 14. Oktober 1903 in Offenbach a.M., war ein Gunzenhäuser Industrieller.

Seit 1936 führte er die Geschäfte in der von seinem Vater 1917 in Gunzenhausen gegründeten Firma Eisenwerk Theodor Loos GmbH. Er erweiterte sie zu einem weltweit bekannten, branchenführenden Unternehmen in der Dampf- und Heißwasser-Kesseltechnik. 1962 gründete er die Kessel-Loos GmbH Bischofshofen in Österreich. Carlo Loos Engagement galt verstärkt der Erhaltung von Arbeitsplätzen. 1935 führte er die Lehrausbildung ein, 1938 wurde ein Unterstützungsverein für in Not geratene Mitarbeiter begründet und ab 1966 erfolgte die Zahlung von Betriebsrenten.

Ihm kam eine Vielzahl von Ehrungen zu Teil: darunter die Verdienstmedaille der Stadt Gunzenhausen, der Ehrenteller des Landkreises Gunzenhausen und die Ehrenbürgerwürde der Technischen Universität München. 1978 wurde er Ehrenbürger der Stadt Gunzenhausen, wo er am 27. Juli 1983 starb.

 

Ernst Lechner – Vater des Fränkischen Seenlands

Ernst Lechner gilt als „Vater des Fränkischen Seenlandes“.

Geboren am 23. Januar 1925 in Nordstetten, war er nach dem Studium Lehrer an der Volksschule Frickenfelden bzw. an der Berufsschule Gunzenhausen. Lechner war Mitglied des Bayerischen Landtags (1962 bis 1986), Vorsitzender des Landwirtschaftsausschusses (1970 bis 1978) und Vizepräsident des Bayerischen Landtags (1978 bis 1986). In der Kommunalpolitik war er als Gemeinderat in Nordstetten (1954 bis 1956), als Stadtrat in Gunzenhausen (1966 bis 1996) und im Kreisrat des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen aktiv.

Auf dem parlamentarischen Antrag Emst Lechners fußt der Beschluss des Landtages vom 16. Juli 1970 zur Überleitung von Altmühl- und Donauwasser in das Regnitz-Main-Gebiet. Damit verbunden ist der Bau des Großprojektes von Altmühl-, Brombach- und Rothsee: die Geburtsstunde des Fränkischen Seenlands. Ernst Lechner ist Ehrenbüger der Stadt Gunzenhausen.