Welches Tablet ist das Richtige?

Dominic Weiß vom Bürgernetzverein Gunnet gab in der Stadt- und Schulbücherei Entscheidungshilfen

Dominic Weiss erklärt die Anwendung des Tablet PC
Dominic Weiss erklärt die Anwendung des Tablet PC

Tablet sind aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken und haben 2014 in der Verkaufsstatistik mit weltweit 184 Millionen verkauften Geräten die Notebooks (181 Millionen) überholt und den Desktop-PC (139 Millionen) endgültig abgehängt. Je nach Interesse werden unterschiedliche Funktionen genutzt. Orientierungshilfen im Dickicht der Angebote und Betriebssysteme bot der Gunnet-Experte Dominik Weiß beim Vortrag in der Veranstaltungsreihe Medienwelten.  

Neben der Entscheidung über Größe und Qualität des eigentlichen Tablets geht es im Vorfeld darum, sich für ein Betriebssystem zu entscheiden. Der Industrie-Fachwirt Dominik Weiß informierte ausführlich über Sicherheit, Oberfläche und App-Angebot der drei Betriebssysteme iOS, Android und Windows. Im Vorstand des Bürgernetzvereins ist er als Schriftführer tätig und zuständig für die Mitgliederbetreuung und Computerhilfe und bietet im Programm des Gunnet Computerseminare an.

Wer sich für ein iPad entscheidet, begibt sich in die Welt des von Apple entwickelten Betriebssystems iOS und kann Apps nur aus dem von Apple streng kontrollierten App-Store mit 60 Millionen Software-Angeboten auswählen. Die strengen Richtlinien bei der Programmentwicklung hält der kompetente Referent für einen großen Vorteil, denn diese bietet eine hohe Sicherheit vor Viren und Trojanern. Da die Programme bestimmten Standards folgen müssen, ist es für die Nutzer leicht, neue Anwendungen intuitiv zu verstehen.  Updates des Betriebssystems kommen direkt von Apple und sind sofort verfügbar. Ein Nachteil des iOS-Systems: Für eine Synchronisation mit dem eigenen PC wird neben der Installation von iTunes auch ein Zugang zur iCloud benötigt.  

Das zweite Betriebssystem für Tablets ist Android von Google und dieses hat wie iOS seine Wurzeln in dem freien Betriebssystem Linux. Auch hier ist eine hohe Sicherheit vor Viren und Cyber-Angriffen gewährt. Während Apple sein Betriebssystem einzig und allein für die eigenen Tablets entwickelt hat, stellt Google auch anderen Herstellern sein Android-System zur Verfügung. Diese Hersteller müssen – so informierte Dominik Weiß – bestimmte Google Apps vorinstallieren. Prinzipiell können Apps aus unterschiedlichen App-Stores installiert werden, doch der Download bei Google-Play ist mit dem Einrichten eines Google-Kontos verbunden. Android-Tablets werden je nach Hersteller mit unterschiedlichen Benutzeroberflächen angeboten. Das Update einer neuen Android-Version muss dann jeder Hersteller (Google, Amazon, Medion, Acer, htc) und Anbieter anpassen und so kann es geraume Zeit dauern, bis ein Update tatsächlich für das Tablet zur Verfügung steht.

Auf der Grundlage von Windows 7 hat sich das Microsoft-Windows-Betriebssystem entwickelt, das für Microsoft-, Acer- und Medion-Tablets zur Verfügung steht. Microsoft ist sehr spät in den Tablet-Markt eingestiegen, Entwicklungsbeginn des Betriebssystems war erst 2012. Entsprechend kleiner ist der App-Store mit aber immerhin auch 10 Millionen Angeboten. Für Tablets mit Windows-Betriebssystem ist laut Dominik Weiß in jedem Fall ein Virenschutzprogramm notwendig, denn die Anfälligkeit für Viren ist sehr hoch.  

Als Vorteil nennt der Referent, dass die Windows-Oberfläche und Menüführung vielen Nutzern bekannt ist und das Arbeiten mit dem gewohnten Konzept leicht fällt. Allerdings seien nur wenige Desktop-Programme für die Tablets optimiert und so manche Anwendung scheitere letztlich am begrenzten Speicherplatz. Dominik Weiß nennt ein Beispiel: „Windows-Office kann installiert werden, aber wer damit einen Brief schreibt, ist  leidensfähig!“  

Auch zu den unterschiedlichen Geräten informierte der Referent ausführlich. Neben der Preisfrage sollten hier auch Qualitätskriterien berücksichtigt werden: Speicherkapazität, Display-Größe und Leistung, Bildschirm-Helligkeit und nicht zuletzt sollte man sich über die Laufzeit der Akkus informieren.  

Konkrete Empfehlungen für ein ganz bestimmtes Betriebssystem oder Tablet wollte Dominik Weiß nicht aussprechen. Es wies darauf hin, dass je nach Gewohnheit und Nutzungswünschen jedes Tablet Vor- und Nachteile biete. Deshalb gab es am Ende des Vortrags noch eine Runde, in der der sehr gut vorbereitete Referent Fragen beantwortete. Einen kleinen Praxistest konnten Interessierte nun ebenfalls machen, wobei neben Dominik Weiß auch die neue Bürgernetzvereins-Vorsitzende Monika Wopperer und Büchereileiterin Carolin Bayer am Tablet Anwendungsmöglichkeiten vorführten.

 

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