Staatspreise für Wiederbelebung alter Gebäude verliehen

Projekt Synagoge Cronheim ausgezeichnet.

Für die herausragende Sanierung und Revitalisierung denkmalgeschützter und ortsbildprägender Gebäude hat Landwirtschaftsminister Helmut Brunner am Donnerstag 13 private, gemeinnützige und kommunale Bauherren aus ganz Bayern mit Staatspreisen ausgezeichnet. „Mit außerordentlichem Engagement und viel Mut haben Sie als Bauherren dafür gesorgt, dass für Ortsbild und Baukultur charakteristische Gebäude erhalten und zeitgerecht genutzt werden“, sagte der Minister bei dem Festakt in der Münchner Residenz und: „Sie haben moderne Wohnverhältnisse und zeitgemäße Nutzungskonzepte geschaffen und damit alten Gebäuden neues Leben eingehaucht.“ Die Preisträger haben damit laut Brunner einen wertvollen Beitrag zur Verbesserung der Attraktivität, der Vitalität und der regionalen Identität der Dörfer geleistet. Zwei Projekte aus dem Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen waren unter den Ausgezeichneten.

Der Staatspreis „Dorferneuerung und Baukultur“ ist mit jeweils 2.000 Euro dotiert. Die Sieger waren von einer Fachjury aus fast 2.000 Projekten ausgewählt worden, die in den vergangenen zwei Jahren im Rahmen der Dorferneuerung mit mehr als 21 Millionen Euro bezuschusst wurden. Die Mittel sind nach Aussage Brunners gut angelegt, denn: „Die Dorferneuerung verbessert die Lebensqualität im ländlichen Raum, fördert Attraktivität und Innenentwicklung der Dörfer, reduziert den Flächenverbrauch und stärkt die regionale Wertschöpfung.“  

In Absberg stand die ehemalige Dorfschule seit Jahrzehnten überwiedend leer. Durch die zentrale Lage im Ort bot es sich an, das Gebäude zu sanieren, umzugestalten und einer neuen Nutzung zuzuführen.  

An dem Gebäude waren umfangreiche Maßnahmen nötig, um den Sandsteincharakter zu erhalten und z.B. auch Deckenmalereien im Inneren zu erhalten. Gleichzeitig galt es, das Gebäude für die neue Nutzung als Dorfladen, einer Prunothek mit Roggenstube als touristisches Angebot zur Kirschenkultur in der Region und einem Raum für ein Museum und für Vereine nutzbar zu machen.

Das Projekt wurde mit dem Architekturbüro Hochreiter-Lechner aus Gunzenhausen realisiert.  

Ausgezeichnet wurde auch das Projekt der ehemaligen Synagoge in Cronheim. Das im Jahr 1816 errichtete Gebäude stand nach der Schändung im Jahr 1938 weitgehend leer. Das markante Gebäude im Ortskern als direktes Gegenüber von Schloss Cronheim, wo in einem kleinen Museum das jüdische Leben in Cronheim dargestellt wird, konnte durch die Sanierung einer neuen Nutzung zugeführt werden.  

Das Gebäude ist nun Bestandteil des Thearpiezentrums der Arbeiterwohlfahrt für alkoholabhängige Menschen. Die Verknüpfung von Arbeitstherapie und Museumsdidaktik macht eine tragfähige Integration der Thearpieeinrichtung in das Dorfleben möglich. Im öffentlichen Bereich der ehemaligen Synagoge weisen Schautafeln auf die ursprüngliche Bedeutung des Gebäudes hin. 

Realisiert wurde die Renovierung und Wiederbelebung des Gebäudes im Rahmen der Dorferneuerung Cronheim zusammen mit dem Architekturbüro Rester aus Schwabach.  

Landrat Gerhard Wägemann wurde bei der Feier von Robert Westphal vertreten, gratulierte aber den beiden Bürgermeistern Helmut Schmaußer und Karl-Heinz Fitz zu dieser besonderen Auszeichnung.  

Eine ausführliche Dokumentation aller ausgezeichneten Projekte gibt es unter www.landentwicklung.bayern.de.

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