Kommunalwahl in Gunzenhausen – mehr Briefwähler, weniger Wahllokale

Briefwahlunterlagen können mittlerweile ohne Angabe eines Grundes bei der zuständigen Behörde angefordert werden. Im Online-Zeitalter ist das bequem per Mausklick oder mit dem Handy möglich. Das geänderte Wahlverhalten hat Auswirkungen auf den ganzen Prozess und die Organisation der Wahlen. Denn vielerorts kommen nur noch wenige Menschen persönlich ins Wahllokal, so auch in der Stadt Gunzenhausen. Bei der Kommunalwahl am 8. März 2026 rechnen wir mit einem Briefwahlanteil von mehr als 60 % – und passen dementsprechend die Stimmbezirke an.

„Immer öfter machen die Menschen ihr Kreuz in aller Ruhe zuhause am Küchentisch“, erklärt Erster Bürgermeister Karl-Heinz Fitz. „In das Wahllokal vor Ort kommen weniger Menschen, im gleichen Zug brauchen wir jedoch mehr Helfende in der Briefwahl, z.B. für das Stimmenauszählen oder um die Gültigkeit der Stimmzettel zu kontrollieren. Mehr Bürgerinnen und Bürger für das Ehrenamt zu verpflichten, stößt inzwischen an seine Grenzen. Wir haben uns daher für eine Analyse und anschließende Überarbeitung der Stimmbezirke entschieden. Im Ergebnis brauchen wir sechs Briefwahllokale mehr und werden im Gegenzug dafür einige örtliche Wahllokale zusammenlegen.“

In der Stadt Gunzenhausen leben rund 13.000 Wahlberechtigte, die Wahlbeteiligung liegt erfahrungsgemäß und unter Heranziehung der letzten Kommunalwahlen bei ca. 55 bis 65 %. Bereits bei der letzten Wahl im Jahr 2020 hatten wir mehr Brief- als Urnenwähler. Letztere machten in den 15 Wahllokalen in den Ortsteilen gerade noch 20 % vom Gesamtwähleraufkommen aus. „Hier mussten wir zwingend was tun, denn die Tendenz zeigt weiter nach unten“, ergänzt Erster Bürgermeister Karl-Heinz Fitz. „Vorgegeben sind mindestens 150 Wahlberechtigte je Stimmbezirk, dazu sollen die Räume möglichst barrierefrei sein. Wenn am Wahltag allerdings nur noch wenige Menschen in das Wahllokal kommen, kann im schlimmsten Fall das Wahlgeheimnis bedroht sein. Zur nächsten Wahl passen wir daher die Stimmbezirke an, erhöhen die Anzahl an Briefwahllokalen und reduzieren gleichzeitig die Urnenwahllokale.“

Auf der Wahlbenachrichtigung ist der Ort angegeben, an dem der Berechtigte wählen gehen darf. Hier gilt es sich vor dem Urnengang schlau zu machen, denn am 8. März 2026 ist das „alte“ Wahllokal eventuell nicht geöffnet. So wie das Wahllokal „Simon-Marius-Gymnasium“, welches künftig wegfallen wird. Die Wählerinnen und Wähler werden auf die Urnenwahllokale „vhs-Bildungszentrum“, „Stephani-Schule“, „Burkhard-von-Seckendorff-Heim“ und „Sparkasse Marktplatz“ aufgeteilt.

Auch das Wahllokal „VR Bank südl. Franken“ wird am Tag der Kommunalwahl nicht genutzt werden. Ersetzt wird es vom Wahllokal „Adventgemeinde“ in der Bahnhofstraße 37, welches auch die Wählerinnen und Wähler aus Schlungenhof bedient. Das dortige Wahllokal „Autohaus Feil“ hat am 8. März 2026 geschlossen, bei künftigen Wahlen wird zwischen den Wahllokalen in Schlungenhof und der Adventgemeinde gewechselt. „Würden wir weiterhin alle Wahllokale offenhalten und gleichzeitig neue Briefwahllokale aufmachen, dann müssten wir zusätzliche Wahlhelfende verpflichten“, so Erster Bürgermeister Karl-Heinz Fitz. „Dabei geht die Schere zwischen Helfer und der Anzahl an Wählerinnen und Wähler immer weiter auseinander. Bei der letzten Kommunalwahl wurde die Briefwahl, die rund 60 % ausmachte, von rund 39 % der Wahlhelfenden ausgezählt. Die übrigen 40 % von den anderen 61 %. Dieses Ungleichgewicht wird nun angepasst.“

Die Wahllokale „Aha, Gemeindehaus“ und „Pflaumfeld, FFW-Haus“ werden zur Kommunalwahl zusammengelegt. Auch hier wird künftig hin und her gewechselt, am 8. März 2026 wird das Urnenwahllokal in Aha geöffnet sein.

Ähnliches gilt für die Wahllokale „Büchelberg, FFW-Haus“ und „Laubenzedel, Gasthaus Karl“. Auch dort werden Räumlichkeiten zusammengeführt, was konkret bedeutet, dass die Wählerinnen und Wähler aus den Ortsteilen Büchelberg und Laubenzedel in den barrierefreien Räumlichkeiten der „Werkstatt für behinderte Menschen“ ihr Kreuz machen können. Künftig wird ein Wechsel zwischen der Werkstatt für behinderte Menschen und einer Räumlichkeit in Büchelberg erfolgen.

Das Wahllokal für die Ortsteile „Cronheim, Stetten und Nordstetten“ wird zur Kommunalwahl in den barrierefreien Räumlichkeiten „Stetten Hirtenhaus“ eingerichtet. „Cronheim, FFW-Haus“ wird aufgelöst. Auch hier ist künftig ein Wechsel der Wahllokale vorstellbar, aktuell fehlen in Cronheim allerdings barrierefreie Räumlichkeiten. „Mit Ortssprecherin Beate Schlicker sind wir deswegen natürlich im engen Austausch. Ich bin frohen Mutes, dass wir hier eine gute Lösung finden werden“, so der Erste Bürgermeister Karl-Heinz Fitz.

Wählerinnen und Wähler aus Streudorf und Wald werden im barrierefreien Wahllokal „Wald, Gemeindehaus“ abstimmen können. Das bisherige Wahllokal „Streudorf, Gemeindehaus“ wird nicht mehr bedient. Bei der nächsten Wahl ist die Einrichtung eines Wahllokals im gemeinsamen Feuerwehrgerätehaus Wald/Streudorf geplant.

Die Stadt Gunzenhausen wird voraussichtlich einen kostenlosen Busshuttle zwischen den Ortschaften und Wahllokalen anbieten. Weitergehende Informationen zur Kommunalwahl in der Stadt Gunzenhausen erhalten Sie unter www.gunzenhausen.de/wahlen.html.

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